Das Verbot der betäubungslosen Kastration männlicher Ferkel ab 2019 ist das zentrale Thema, das Schweinehalter, landwirtschaftliche Interessenverbände sowie sämtliche mit der schweinehaltenden Landwirtschaft in Verbindung stehende Berufe derzeit umtreibt. Mancherorts wird vom Ende der Sauenhaltung in Deutschland gesprochen. Die Debatte wird derart hitzig und von unzähligen „Experten“ geführt, mit Emotionen, Populismus, Halbwahrheiten und fake-news überfrachtet, dass es kaum möglich ist, sich als normaler Mensch eine vernünftige Meinung zu bilden. Wir Tierärzte verstehen jeden Ferkelerzeuger nur zu gut, dem zum gleichen Preis seines Produktes die nächste Auflage und nächste Mehrbelastung aufgedrückt wird. Und der trotzdem Tag für Tag in seinen Stall geht und sein Bestes gibt – und sich überlegt: „wie lange noch?“

Die Politik lässt uns im Regen stehen. Verbot? Verlängerung der Übergangsfrist? Ja – Nein – Vielleicht! Zu befürchten ist, dass nach den Landtagswahlen in Hessen und Bayern die von den Parteien verordnete Ruhe vorbei ist und in allen Koalitionsparteien ordentlich gekeilt wird. Jeder Politiker und die Medien werden dann auf Personaldebatten achten und Sachpolitik wie so oft hinten anstellen. Die Zukunft der Ferkelerzeuger interessiert dann wortwörtlich kein Schwein mehr!

Was, wenn es keine Verlängerung der Übergangsfrist gibt, und keinen vierten Weg? Dann bleiben für Ferkelerzeuger nur wenige Möglichkeiten, ihre Ferkel zu vermarkten. Unsere Praxis hat genau für diesen Super-GAU das Narkose-Gerät „Pignap ProPlus“ der schweizer Firma Walder-Technik angeschafft. Laut pharmakologischer Industrie wird das Narkosegas Isofluran bis Ende 2018 zugelassen sein. So möchten wir – für den Fall, dass es plötzlich schnell gehen muß – ermöglichen, dass männliche Ferkel weiterhin kastriert werden können. Sollte sich die Anschaffung erübrigen, weil die Politik andere Möglichkeiten zulässt: um so besser, dann steht das Gerät gut in der Halle!

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